Samstag, 24. Januar 2009
 
OAS gegen EU-Abschieberichtlinie PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von púlsar-cerigua/poonal   
Montag, 7. Juli 2008

Der Ständige Rat der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat einstimmig die Entsendung einer Kommission beschlossen, die mit den EU-Staaten über die neue europäischen Abschieberichtlinie diskutieren soll.

Die 34 Mitgliedsstaaten der OAS waren in Washington zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengetroffen, um Maßnahmen gegen die EU-"Rückführungsrichtlinie" zu entwerfen. Die EU-Regelung war am 18. Juni angenommen worden und sieht unter anderem eine bis zu 18 Monaten dauernde Abschiebehaft für papierlose EinwanderInnen vor.

Paraguay sprach sich auf dem Treffen insbesondere dafür aus, "notwendige Schritte einzuleiten, damit Konsulate und Konsularabteilungen der Botschaften (...) Anfragen wegen der Rückführungsrichtlinie bearbeiten". Die Vertreterin Venezuelas, Carmen Velásquez, ging noch weiter und verlangte die sofortige Aufhebung der Regelung, da diese für die Menschenrechte einen Rückschritt bedeute.

Der peruanische Außenminister José Antonio García Belaúnde gab zu bedenken, dass von der Regelung etwa acht Millionen Menschen betroffen sein könnten. Diese Art der Repression führe nur zu Vorurteilen, Ausländerfeindlichkeit und rassistischer Diskriminierung. Anders äußerte sich der kolumbianische Außenminister Fernando Araújo. Zwar räumte er ein, die Richtlinie müsse überarbeitet werden, forderte jedoch, die Anstrengungen der EU zur Regelung der Situation anzuerkennen.

Bei dem Treffen war auch eine Beobachtergruppe der EU anwesend. Einer der Beobachter, John Burton, verteidigte die gegen ZuwanderInnen gerichtete Maßnahme. Sie sei das Ergebnis fünf Jahre andauernder Verhandlungen zur Regulierung der Grundlagen der Einwanderungspolitik.

Die anwesenden VertreterInnen der MERCOSUR-Staaten kündigten an, das Thema bei ihrem in Argentinien stattfindenden Gipfel debattieren zu wollen.

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